Ausbildung Heilerziehungspfleger*in: Interview mit unserer Auszubildenden

12.04.2022 |
Ausbildung Heilerziehungspfleger*in: Interview mit unserer Auszubildenden
Ob berufsbegleitend oder schulisch in Vollzeit, die Ausbildung zum*zur Heilerziehungspfleger*in ist abwechslungsreich, anspruchsvoll – und enorm wichtig für unsere Gesellschaft, denn sie sichert die Fachkräfte in der Behindertenhilfe von morgen.
Deswegen rühren wir direkt mit zwei Blogposts kräftig die Werbetrommel für diese tolle Ausbildung: Unsere Q & As informieren über die wichtigsten Fakten – und in unserem Azubi-Interview gibt Rose, unsere Auszubildende in Templin, Einblicke in ihren Arbeitsalltag.
Rose absolviert ihre Ausbildung zur Heilerziehungspflegerin am OSZ in Templin – sie ist schon im dritten Ausbildungsjahr! Für ihre Praktika hat sie sich eine unserer Wohngemeinschaften für Kinder und Jugendliche am Waldhof in Templin ausgesucht – ihr letztes Praktikum absolviert sie derzeit in unserer Waldhofschule. Wir sagen DANKE für Ihren Einsatz!
Warum haben Sie sich für die Ausbildung zur Heilerziehungspflegerin entschieden?
Aufgrund meines Wunsches, mit Kindern zu arbeiten, habe ich einen Bundesfreiwilligendienst in einer Kindergruppe des Waldhofs begonnen. Dabei habe ich gemerkt, dass es eine anspruchsvolle und dankbare Aufgabe ist, Kinder mit Behinderung zu betreuen. So entschied ich mich schließlich für die Ausbildung zur Heilerziehungspflegerin.
Welche theoretischen Inhalte lernen Sie in der Schule?
In der schulischen Vollzeitausbildung stehen verschiedene, spannende Themen auf dem Lehrplan. Immer geht es darum, unsere berufliche Identität als Heilerziehungspfleger*in und professionelle Perspektiven für den Beruf zu entwickeln.
Auf unseren Berufsalltag werden wir intensiv vorbereitet, indem wir lernen, Menschen mit Behinderung individuell und situationsbezogen zu begleiten und zu pflegen und mit ihnen gemeinsam im Sinne der Teilhabe ihre Lebenswelten zu strukturieren und zu gestalten.
Natürlich lernen wir auch, wie heilerziehungspflegerische Prozesse geplant, durchgeführt, evaluiert und dokumentiert werden. Qualitätssicherung steht ebenfalls auf dem Lehrplan.
Das erste und zweite Praktikum im Rahmen Ihrer Ausbildung haben Sie in einer unserer Wohngemeinschaften für Kinder und Jugendliche mit Behinderungen am Waldhof gemacht. Wie sah Ihr Arbeitsalltag aus?
Ich habe die Kinder in ihrem Alltag begleitet: Nach dem Aufstehen assistierte ich bei der Körperpflege und beim Fertigmachen für den Tag. Dann haben wir gemeinsam gefrühstückt – und dann ging es für die Kinder in die Schule und für mich in Teamberatungen oder an den Haushalt. In der Spätschicht haben wir die Kinder von der Schule abgeholt und mit ihnen gemeinsam den Nachmittag und Abend gestaltet: Hausaufgaben, Spielen, Abendbrot und dann ab ins Bett.
Sie sind Mama eines kleinen Sohnes – gar nicht so einfach, die Betreuungszeiten in der Kita mit dem Schichtdienst in Einklang zu bringen. Wie haben Sie diese Herausforderung gemeistert ?
Ich wurde tatsächlich von Anfang an mit jeweils sechs Stunden an zwei Tagen in der Woche in den normalen Dienstplan eingeteilt, bspw. in den Spätdienst, der erst um 22 Uhr geendet hat. Das war nicht leicht zu realisieren, wegen der Öffnungszeiten der Kita. Die gesamte Ausbildungszeit war es ein Balanceakt. Durch die Unterstützung von Freunden und Familie und die Genehmigung einer verlängerten Betreuungszeit von 10 Stunden täglich hat sich aber alles gut eingespielt.
Welche Aufgaben übernehmen Sie derzeit in der Waldhofschule, unserer Grundschule mit angeschlossener Förderschule für Geistige Entwicklung?
Ich assistiere den Schülerinnen und Schülern in ihrem Lernprozess. Während des Unterrichts bin ich ihr Sitznachbar und unterstütze sie Schritt für Schritt bei ihren Aufgaben. Mir macht es besonders viel Spaß, mir individuelle Förderangebote als Übungsmöglichkeiten auszudenken.
Sie sind jetzt fast mit Ihrer Ausbildung fertig – in welche Richtung möchten Sie im Anschluss gehen?
Ich möchte gern in der Beschäftigung und Förderung von Kindern mit Behinderung arbeiten. Ich habe viele Ideen, wie ich Kinder fördern kann. Während des Praktikums in der Wohngruppe habe ich mir viele Spiele ausgedacht, mit denen sie ihre manuellen und kognitiven Fähigkeiten erhalten bzw. weiterentwickeln können. Es hat mich immer erstaunt, mit wie viel Aufgeschlossenheit und Freude die Kinder auf Zuwendung und eine individuelle Ansprache und Förderung reagieren. Das hat mir gezeigt, welchen Schwerpunkt ich nach meiner Ausbildung setzen möchte.
Die Q & As verpasst? Kein Problem: Hier geht es zu den Ausbildungsfakten.
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