Auf den Spuren der Gen Z
07.08.2024 |
Der Arbeitsmarkt im Wandel
Die Beobachtung des Arbeitsmarktes, die Einschätzung zukünftiger Herausforderungen und die Ableitung passender Handlungsempfehlungen sind die Grundpfeiler für unser Arbeitgebermarketing. So ist es naheliegend, dass wir uns regelmäßig auch mit den verschiedenen Generationen befassen und eine ist dabei aktuell besonders präsent: Die sogenannte Generation Z!
Wie erfahren wir, was junge Menschen (Gen Z), wie etwa Studierende, aktuell von ihrem Arbeitgeber erwarten? Und auch, ob sich diese Erwartungen von denen vorheriger Generationen unterscheiden? Indem wir sie fragen und zuhören! Und genau das haben wir getan - in unserem internen digitalen Austauschformat, dem „Stephanus-Funk“. Wir hatten die Gelegenheit, mit Dual Studierenden der Sozialen Arbeit an einer Berufsakademie über ihre berufliche Zukunft zu sprechen und sind dabei, auch anhand einer Umfrage, zu spannenden Ergebnissen gekommen.
Die Generation Z, also diejenigen, die Mitte der 1990er und den frühen 2010er Jahren geboren wurden, tritt zunehmend in den Arbeitsmarkt ein. Ihre Erwartungen und Wünsche an Arbeitgeber*innen unterscheiden sich dabei teilweise stark von denen früherer Generationen. Woher kommt diese Veränderung und wie gehen wir damit um?
Einfluss auf Veränderungen haben evolutionär bedingt viele Faktoren. Die Menschen streben dann nach Veränderungen, wenn es zu Umbrüchen, Krisen oder Konflikten kommt. Diese Veränderungen haben unsere Gesellschaft und unser soziales Leben, insbesondere das der Gen Z, stark zu spüren bekommen und in den letzten Jahren nachhaltig geprägt. Durch eine veränderte Entwicklung von der Wahrnehmung sozialer Kontakte, über den selbst erlernten Umgang mit Krisen, bis hin zu einer politischen und wirtschaftlichen Abgeschiedenheit haben uns viele Faktoren beeinflusst und tun es auch immer noch. Sämtliche Orientierungsmaßstäbe unserer Lebenswelt wurden neu bewertet – darunter Berufsleben, Digitalisierung, Diversität, Inklusion, Gleichberechtigung, Wertesysteme, Work-Life-Balance, Sinnhaftigkeit – die Liste ist unendlich.
Das Streben nach der Erfüllung unserer Maßstäbe, macht uns zu dem, wer und was wir sind - ob Generation X, Y oder Z. Nur haben sich heutzutage die Machtverhältnisse auf dem Arbeitsmarkt verschoben. Der demografische Wandel und daraus resultierende Fachkräftemangel verändern die Marktbedingungen und damit auch das Angebot und die Nachfrage. Früher war das Angebot ein Job und es gab eine hohe Nachfrage, also viele Bewerber*innen. Heute besteht das Angebot aus Bewerber*innen und die Nachfrage kommt von den Unternehmen.
Die Umfrage unter den Dual Studierenden hat ergeben, dass Gehalt, Benefits, interessante Aufgaben, Transparenz über Bezahlung und Stelle sowie eine klare, zügige Kommunikation im Bewerbungsprozess maßgeblich für die Entscheidung zur Bewerbung in einem Unternehmen sind. Hingegen sind die Themen Karriere, Image des Unternehmens und Arbeitsplatzausstattung nicht allzu wichtig für die Studierenden. „Höher, schneller, weiter“? Zumindest nicht im Job. Was diese Generation hingegen begeistert: Flexible Arbeitszeiten, Vereinbarkeit von Job und Familie, Diversität.
Wir sollten als Unternehmen anfangen, uns mit den Forderungen, Ansprüchen und Wünschen junger Menschen zu beschäftigen. Der Kampf um die jungen Talente, vor allem in der Sozialwirtschaft, hat längst begonnen. Und dabei tut der demographische Wandel sein Übriges, denn die Gesellschaft wird nicht nur immer älter, sondern es gehen auch immer mehr Menschen in Rente. Diese lassen so offene Stellen zurück, für die es weniger Menschen zur Jobbesetzung gibt. So entsteht eine Konkurrenz um die Besetzung von freien Stellen – und die Arbeitgeber*innen sind in der Bringschuld, weil ohne diese zu besetzenden Stellen die aktuelle „Produktionsleitung“ nicht erhalten werden kann.
Klar ist: Die Gen Z hat nicht nur Macht im Arbeitsmarkt, sie kommt auch mit großen Wünschen und Visionen, die wir so bereits von vorherigen Generationen kennen. So war die Hauptmotivation der Studierenden in unserem „Stephanus-Funk“ für ihr Studium „Menschen helfen zu wollen“ und auch „die Gesellschaft positiv zu beeinflussen“. Es geht also darum, nachzufragen und die richtigen “Angebote” zu prüfen, um auch in Zukunft für eine Generation attraktiv zu sein, die einen enormen Einfluss auf die Arbeitswelt von morgen haben wird. Wenn wir als Unternehmen lernen, uns dem Markt anzupassen, dann können wir garantiert zu einem starken Miteinander in unserer (Dienst-)Gemeinschaft finden. Egal, aus welcher Generation wir kommen.
Wir wollen weiter auf den Spuren der Gen Z bleiben und freuen uns deshalb, schon bald wieder eine Studierendengruppe auf unserem Gelände in Weißensee begrüßen zu dürfen und im Gespräch zu bleiben.