Physiotherapeut*in - Ein vielfältiger Beruf
11.04.2024 |
Interview mit Uta Rauch (Leitung Physiotherapie)
Hallo Frau Rauch, es freut uns, mit Ihnen über den Beruf als Physiotherapeut*in zu sprechen. Sie sind seit 1985 bei Stephanus - in den vielen Jahren haben Sie sicher einiges gesehen und erlebt.
Wie sind Sie damals zur Ausübung des Berufs gekommen?
Mich hat die Arbeit mit behinderten Kindern interessiert. Ich habe mich in der Stephanus-Stiftung beworben und wurde damals zur dreijährigen Ausbildung an eine Fachschule geschickt. In der DDR wurden Bewerbungen für den Beruf der Physiotherapie an die Einrichtungen geschickt, heute werden Bewerbungen direkt an die Fachschulen geschickt und später ein passendes Arbeitsfeld gesucht. Mir bereitet der Beruf bis heute viel Freude und fordert mich immer wieder heraus.
Physiotherapie ist bei Stephanus anders, als in klassischen Praxen - Können Sie uns Ihren Arbeitsalltag etwas beschreiben?
Für uns steht die Bewältigung des Alltags der Menschen mit Behinderungen im Vordergrund. Das entspricht dem Bobath Konzept, bei dem es darum geht, den Menschen größtmögliche Selbstständigkeit zu ermöglichen. Dazu zählen auch die Entwicklung und Erprobung von Hilfsmitteln mit allen Mitarbeitenden und mit den Eltern zu Hause. Unser Arbeitsfeld umfasst Lymphdrainagen, neurologische und orthopädische Behandlungen, aber immer ohne Leistungsdruck. Bei Bedarf haben wir auch mehr Zeit für Behandlungen im Heim oder in der Schule. Mit der Einführung des Gesundheitstickets kommen viele Mitarbeitende und nutzen die kurzen Wege, um sich behandeln zu lassen.
Wir arbeiten eng mit vielen Kolleg*innen zusammen, da auch in der Altenpflege auf dem Bobath-Konzept aufgebaut wird. Dennoch besuchen wir stets Weiterbildungen, um unsere Arbeit auf einem hohen Niveau zu halten. Seit 2004 arbeiten Physiotherapie-Praktikant*innen bei uns, die zum Teil auch feste Kolleg*innen geworden sind. Sie haben das eigenständige Arbeiten im ½ Stundentakt und die vielfältigen Behandlungsansätze zu schätzen gelernt.
Wie ist das Haus der Physiotherapie ausgestattet?
Die Ausstattung der Praxisräume entspricht hohen Standards, die die Arbeit mit schwer betroffenen Kindern erleichtert. Neben dem Galileo-Trainer gibt es Schaukeln, Lifte, ein Bällebad uvm.
Wie empfinden Sie den Standort?
Der Standort Weißensee ermöglicht es uns, mit unseren Patient*innen im Freien zu arbeiten und damit Wegetraining oder Fahrradfahren als Bestandteil der Therapie einzubauen. Spielplatzbesuche machen allen eine große Freude, da alles rollstuhlgerecht aufgebaut ist. Der Wechsel zwischen den Häusern lässt auch immer Zeit für einen kleinen Erfahrungsaustausch mit Kolleg*innen und Bewohner*innen, die wir hier auf dem Gelände treffen.
Was schätzen Sie an Ihrem Team?
Im Team sind wir im Austausch über Behandlungsmöglichkeiten und helfen uns gegenseitig, neue Blickwinkel auf Behandlungen zu bekommen. Regelmäßig machen wir interne Weiterbildungen, um im Austausch über individuelle Weiterbildungen zu bleiben und neue Erkenntnisse zu multiplizieren.
Wie würden Sie Ihre Arbeit neuen Kolleg*innen näherbringen?
Neue Kolleg*innen werden intensiv eingearbeitet und begleitet, um die vielfältigen Aufgaben kennenzulernen. Wir arbeiten im Team rücksichtsvoll und wertschätzend. Hinzu kommen natürlich die guten Konditionen, wie die tarifliche Vergütung, Jahressonderzahlungen, 30 Tage Urlaub und die Kostenübernahmen für Weiterbildungen.
Wir sind derzeit auch auf der Suche nach Physiotherapeut*innen und freuen uns auf Bewerbungen.
Wir danken Ihnen für das Interview und wünschen viel Erfolg bei der Besetzung der Stelle!