Die Zukunft der Pflege mitgestalten: Wie Praxisanleiter*innen Auszubildende zu Profis machen
14.11.2022 |
Die Zukunft der Pflege mitgestalten: Wie Praxisanleiter*innen Auszubildende zu Profis machen
Nicht erst die genrealistische Pflegeausbildung (Generalistik) hat sie auf den Plan gerufen: Die Verpflichtung, als Ausbildungsbetrieb in der Pflege ausgebildete Praxisanleiter*innen zu beschäftigen. Die Weiterbildung dauert 300 Stunden, die in Vollzeit oder berufsbegleitend abgeleistet werden können – und die jährlich aufgefrischt wird.
Was sind die Aufgaben und Voraussetzungen – und wie ist das so, als Praxisanleiter*in zu arbeiten? Diese Fragen klärt dieser Blogpost, auch anhand eines persönlichen Interviews mit unserer Praxisanleiter*in Mandy aus dem Stephanus-Seniorenzentrum Haus zur Brücke in Berlin-Köpenick.
Praxisanleiter*in – starke Aufgabe mit viel Verantwortung
Weil Praxisanleiter*innen gemeinsam mit den Berufsschulen, mit denen sie eng zusammenarbeiten, für eine qualitativ hochwertige Ausbildung in der Pflege zuständig sind, spielen sie eine wichtige Rolle für die Qualität der Pflege in Deutschland insgesamt.
Ganz nebenbei stehen sie auch mit Rat und Tat bei persönlichen Herausforderungen während der Ausbildungszeit zur Seite und bringen ihre Schützlinge durch die Prüfungen.
Als fachliche Voraussetzung gilt ein Jahr Berufserfahrung und eine Berufserlaubnis nach dem Pflegeberufegesetz, dem Altenpflegegesetz oder dem Krankenpflegegesetz. Die Qualifizierung umfasst sowohl theoretischen Unterricht als auch Hospitationen und endet mit einer Facharbeit – und einer staatlichen Anerkennung, durch die die Weiterbildungs- und Prüfungsinhalte aus Pflege, Pädagogik und Recht standardisiert sind.
Im Interview: 5 Fragen an unsere Praxisanleiterin Mandy
Stellen Sie sich unseren Leser*innen doch einmal kurz vor!
Ich bin Mandy, ich bin 36 Jahre jung und arbeite seit 14 Jahren in der Pflege. Seit Juni 2020 bin ich bei Stephanus, im Seniorenzentrum Haus zur Brücke. Dort arbeite ich als Pflegefachkraft und Praxisanleiterin und engagiere mich auch in der Mitarbeitendenvertretung. Meinen Praxisanleiterschein habe ich 2016 gemacht.
Wie viele Auszubildende begleiten Sie denn bei Stephanus und wie sieht Ihr Arbeitsalltag als Praxisbegleiterin aus?
Derzeit begleite ich zwei Auszubildende, bin aber auch für die anderen Auszubildenden im Haus da, wenn es Fragen oder Herausforderungen gibt, bei denen sie sich Unterstützung wünschen.
Die Auszubildenden lernen von mir und meinen Kolleg*innen aus dem Praxisanleiterteam, bspw. wie eine professionelle Behandlungspflege aussieht oder, was Prophylaxe in der Pflege bedeutet. Wir unterstützen sie dabei, die eigenen Grenzen zu erkennen und Nähe und Distanz zu den Kund*innen in ein gutes Verhältnis zu setzen.
Was war Ihr bisher schönstes Erlebnis in dieser verantwortungsvollen Aufgabe?
Mir geht immer das Herz auf, wenn ich erlebe, wie die Ausbildenden voneinander lernen – und wenn Auszubildende, die zum Anfang der Ausbildung Wackelkandidat*innen waren, im Laufe der Zeit einen großen Sprung machen und am Ende das Zeugnis ihres bestandenen Examens in den Händen halten.
Was gefällt Ihnen am meisten an Ihrem Job als Praxisanleiterin?
Ich empfinde es als sehr bereichernd, mit den Auszubildenden im ständigen Austausch zu sein und so auch mein eigenes Pflegewissen immer auf einem aktuellen Stand zu halten. Ich mag es auch, meinen Erfahrungsschatz aus vielen Jahren in der Pflege mit den Berufsanfänger*innen zu teilen und zu erleben, wie die Auszubildenden während ihrer Ausbildung Freude und Leidenschaft für ihren Job entwickeln.
Jetzt wollen wir natürlich noch wissen: Warum sollte man sich aus Ihrer Sicht gerade bei Stephanus als Praxisanleiter*in bewerben? 😊
Ich kann ja nur für „mein“ Haus sprechen. 😊 Im Haus zur Brücke leben wir eine sehr enge Zusammenarbeit innerhalb des Praxisanleiterteams, die jeden Tag eine fachliche und persönliche Bereicherung ist. Die Pflegedienstleitung und die Einrichtungsleitung erkennen die Wichtigkeit einer guten Ausbildung und stehen uns daher in unserer Arbeit unterstützend und fördernd zur Seite. Ein besonderes Highlight, stiftungsübergreifend, sind auch die Azubi-Fachtage im 2. und 3. Lehrjahr sowie unsere Azubi-Einführungstage zu Beginn der Ausbildung.
Lieben Dank für das Gespräch!
Nach diesen Worten des Lobes möchten Sie sich bei uns als Praxisanleiter*in bewerben? Na, dann mal los: Hier geht's zu unseren offenen Jobs - einfach in die Suche "Praxisanleit" eingeben und den passenden Job aussuchen.
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